Besuchssonntage in der Schlossmatte - Erfahrungsbericht

      Besuchssonntage in der Schlossmatte - Erfahrungsbericht

      Hallo zäme,

      Wir sind von Anfang an AE gewesen, auch während der Schwangerschaft. Der Vater meines Sohnes stellt leider sowohl für sich wie auch für seinen Sohn eine Gefährdung dar, weshalb mir nichts anderes übrig blieb , als betr. der Besuchsregelung Hilfe beim Jugendamt anzufordern.

      Seit ca. einem halben Jahr sieht er nun seinen Sohn in einem eher engen Rahmen, zusammen mit einem Sozialarbeiter. Dort wird nach einem 3-Stufensystem verfahren, d.h. jeweils nach 3 erfolgreichen Besuchen kann er auf die nächste Stufe aufsteigen und die Rahmenbedingungen werden zunehmend gelockert. Er hätte nun beinahe die 3. Stufe erreicht, ist jedoch an seinem letzten Besuchstag nicht erschienen, was eine erneute Rückstufung zur Folge hat. Das Ganze ist manchmal doch sehr nervaufreibend und vorallem auch zeitintensiv. Doch finde ich es halt nach wie vor wichtig, dass mein Sohn seinen Vater kennt und er auch die Chance erhält, eine Beziehung zu diesem aufzubauen - halt mit gewissen Beschränkungen.

      Bei unserem letzten Besuch auf dem Jugendamt haben wir nach möglichen Anschlusslösungen an die 3. Stufe gesucht. Klar ist, dass die jeweiligen Treffen nach wie vor in einem begleiteten Rahmen stattfinden werden/müssen. Unter anderem wurde uns die Schlossmatte in Bern vorgeschlagen.

      Hat jemand Erfahrung mit dieser Institution? Gibt es jemanden unter Euch, der überhaupt ähnliche Erfahrungen gemacht hat wie ich und sich ein bisschen mit mir austauschen möchte?

      Ich würde mich über Post von Dir freuen!

      Liebe Grüsse

      Simone
      hi simsime

      leider habe ich kleine erfahrung mit dieser institution.

      ich stell mir blos die frage, warum du das mit dem vater deines sohnes erzwingen möchtest.
      denkst du nicht, dass es euch beiden besser ginge, ohne ihn und diese umstände? klar ist das für dich nicht einfach, doch ich spreche aus eigenen erfahrungen: es geht auch ohne vater. irgendwann wird dich dein sohn mit fragen löchern. dann solltest du ihm offene und ehrliche antworten geben. das heisst nicht, dass du seinen vater schlecht machen sollst. in dieser situation ist es wichtig, dass er deine entscheidung versteht und er wird verstehen... :)

      irgendwann hast du einen mann an deine seite, der deinem sohn zwar nicht den vater ersetztl, sondern ein "freund" wird.
      dieser mann wird für deinen sohn gefühlsmässig wichtiger sein wird als der leibliche vater... ;)

      ich wünsche euch beiden viel glück, kraft und mut.

      liebe grüsse
      blacky
      Hallo Blacky,

      Danke vielmals für deine Antwort!

      Weisst Du, ich habe mir auch schon das eine oder andere Mal die Frage gestellt, ob
      diese Treffen zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt sinnvoll sind - und wenn ja, für wen?!?

      Der Vater meines Sohnes möchte den Kontakt und nimmt die jeweiligen Treffen
      je nach psychischem und physischem Zustand meistens auch wahr. Leider kann man
      nach wie vor nicht behaupten, dass ein Vertrauensverhältnis hergestellt wurde,
      trotzdem die Treffen nun doch schon über ein halben Jahr statt finden.

      Beim letzten Treffen musste ich mich zum ersten Mal für eine Stunde fernhalten,
      d.h. mein Sohn war mit seinem Daddy und dem Sozialarbeiter alleine...er hat die
      ganze Stunde lang geweint!

      Nun ja, ich gelange immer mehr zur Ueberzeugung, dass Kinder ein enorm sensibles
      Wahrnehmungssystem haben, d.h. sehr genau merken, wenn jemand nicht vertrauens-
      würdig, krank, negativ eingestellt usw. ist.

      Weisst Du, ich habe nun so lange an meiner Einstellung festgehalten, dass ein Kind
      seinen Vater kennen muss, dass ich nichts unversucht lassen möchte. Ich hatte
      auch immer die Hoffnung, dass der Kontakt zu seinem Sohn eine Motivation sein
      könnte, sein Leben endlich in den Griff zu bekommen! Dass mein Sohn mich irgend-
      wann einmal mit Fragen löchern wird, ist klar, und genau aus dem Grund bin ich
      verpflichtet, alles Möglich zu unternehmen, so dass ich später mit reinem Gewissen
      sagen kann, dass es nicht an mir gelegen hat.

      Ich bringe ja meinen Sohn durch diese Besuche nicht in Gefahr, zumal sie ja immer
      begleitet sind. Wie lang wir das noch so machen werden, wird sich zeigen, und
      wie lange der Vater noch Interesse an seinem Sohn hat, ebenfalls. Dieses hat
      nämlich schon recht abgenommen seit Beginn dieses Unterfangens...

      Eh ja, es ist wie es ist! Es geht uns ja sonst sehr gut!

      Liebe Grüsse

      Simone
      hi simone

      sorry, dass ich dir erst heute antworte. ich war mir nicht sicher, ob du mein beitrag als angriff gewertet hast.
      du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. ich bin überzeugt, dass du immer das beste für deinen sohn gemacht hast und machen wirst.
      es ist auch klar, dass du alle möglichkeiten auszuschöpfen möchtest, die dir zur verfügung stehen. ich würde auch nichts unversucht lassen. extrem schade ist nur, wenn sich ein elternteil vom eigenen kind abwendet. das werde ich nie verstehen.

      schlussendlich geht es um euch beide, deinen sohn und dich; macht das beste daraus... ;)
      falls du mal lust auf einen chat hast, bin ich im skype unter blackybeard1 erreichbar.

      wünsche euch beiden eine sonnige woche.

      liebe grüsse
      blacky
      Hallo Simone
      Wir hatten auch eine vom Jugendamt vermittelte Besuchsregelung. Diese ist vor einem Jahr ausgelaufen und seither haben wir die ungefähr gleiche Regelung beibehalten, und zwar, dass in der Regel ich die Vaternachmittage begleite. Um eine Entlastung wäre ich jedoch froh, weshalb die Schlossmatte auch schon zur Diskussion stand. Ausprobiert haben wir es jedoch bisher nicht, d.h. ich kann Dir diesbezüglich nicht weiterhelfen, aber vielleicht können wir uns ja trotzdem zu den Erfahrungen mit den begleiteten Besuchsrecht austauschen.
      Wie alt ist Dein Kind? Meine sind 2 und 4 Jahre alt.
      E liebe Gruess, Lulu

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Lulu“ ()

      Hallo Simone
      ich versteh Dich gut, dass Du Deinem Sohn und auch seinem Vater die Chance geben willst, eine Beziehung aufzubauen. Ich habe eine 10 Monate alte Tochter, bin seit Februar alleinerziehend. Das Verhältnis mit dem Papi ist schwierig. Anfangs musste auch das Jugendamt vermitteln. Nun versuchen wir es alleine...
      Hab mir auch schon sagen lassen müssen, meine Kleine würde doch in diesem Alter den Papi noch gar nicht vermissen. Aber es liegt mir doch viel daran das sie den Papi regelmässig sieht und die Beiden eine Beziehung pflegen können.
      Liebgrüss zu Euch 8)

      Schlossmatte

      Hallo simsime



      Ich habe den Besuchssonntag in der Schlossmatte bereits in anspruch genommen. Fand es grundsätzlich sehr gut, vor allem weil auch alles unter Beobachtung abläuft. Diese Besuchssonntage sind aber nur als Zwischenlösung gedacht und es wird erwartet dass die Eltern nach einiger Zeit eine andere Lösung finden werden wo die hilfe de Jugendamtes nicht mehr benötigt wird.



      Gut es hängt auch immer vom Fall ab warum jemand diese begleiteten Besuchssonntage in anspruch nimmt. Aber das Jungendamt ist schon sehr sehr sehr sozial eingestellt. Die Väter dürfen sich leider viel zu viel erlauben, mein Betreuer hat dazumal gesagt dass der Vater gut auch mal nicht kommen kann. So merkt das Kind dann auch für sich selber dass der Vater vielleicht nicht der zuverlässigste ist....na toll.



      Wenn du noch weitere Infos brauchst oder Fragen hast, nur zu :)



      Liebe Grüsse