Hallo liebe Unbekannte...

Ich bin neu hier im Forum, da ich auf der Suche nach "Leidensgenossen" bin. Da ich sonst keine passable Anlaufstelle gefunden habe, hoffe ich nun auf Erfahrungswerte von euch.

Hier ein kurzer Überblick: Ich habe in den Ferien meinen mittlerweile Ex-Mann kennengelernt (Nationalität Türkei) und mit ihm einen Sohn, welcher aktuell 3.5 Jahre alt ist. Vor ca. 1 Jahr haben wir uns scheiden lassen, weil die kulturellen Unterschiede letztendlich nicht zu überbrücken waren. Haupttrennungsgrund für mich war sein immenser Marihuana-Konsum und sein aggressives Verhalten, seine Sicht der Dinge ist eine völlig andere, aber das ist ja bei Trennungen meist so... Ich musste wegen so eines Ausrasters bereits die Polizei hinzuziehen und es gab dann ein Betret- und Kontaktverbot für den Vater. Seither haben wir mit der KESB zu tun, welche das regelmässige Besuchsrecht festgelegt hat. Seit der Trennung ist der Kleine an einem Tag pro Woche beim Vater, aufgrund seines unsteten Lebenswandels (Marihuana, keine feste Wohnung, unregelmässiges Einkommen, etc.) gab es nie Übernachtungen.

Bei der Scheidung hat der Vater klar geäussert, dass er keinerlei Pflichten gegenüber dem Kind haben will, somit wurde (trotz des neuen Rechts für geteiltes Sorgerecht!) mir das alleinige Sorgerecht übertragen. Ich erhalte keinerlei Alimente, da der Vater noch nie finanziell in der Lage war, etwas zum Lebensunterhalt des Kleinen beizusteuern. Ich habe sämtliche Kosten der Scheidung allein getragen und er hat sogar noch das Familienauto und eine Barauszahlung eines Sparguthabens bekommen. Für ihn ist unser Sohn wichtig, da er der "Erstgeborene" ist und dann auch noch ein "Junge", als Person hat er leider nur mässig Interesse an dem Kleinen. Dieser Umstand schmerzt sehr, aber mein Ex-Mann wurde so erzogen und ich kann es ihm nicht verdenken, dass er so tickt.

Leider befinde ich mich jetzt in der Situation, dass mein Ex-Mann grosse Freude daran hat, mich weiterhin zu "terrorisieren". Er hat bei der KESB interveniert, da er nun unseren Sohn für Übernachtungen zu sich holen will. Somit wurde eine Beistandschaft errichtet und es gab bereits ein erstes Gespräch mit der Beiständin. Das Ziel wurde klar definiert (von der Beiständin und meinem Ex-Mann): regelmässige Übernachtungen ermöglichen. Mein Ex-Mann weiss genau, dass unser Sohn der einzige wunde Punkt ist, an der er mich packen kann. Ich habe daraufhin klar geäussert, dass ich durch das alleinige Sorgerecht auch die alleinige Verantwortung für den Sohn trage und ich ihn sicherlich nicht über Nacht bei einer Person belasse (egal ob Vater oder nicht), der konsequent und täglich Marihuana konsumiert. Mir ist schon bei der aktuellen Besuchsregelung nicht wohl, da mein Ex-Mann auch bekifft Auto fährt. Aber wie soll ich denn sowas nachweisen bzw. mich wehren? Es ist ja niemand da, den das interessiert. Und die KESB hat immer nur dann reagiert, wenn ich das Besuchsrecht verweigert habe, wobei den "Anpfiff" dann nicht er bekommen hat, sondern ich. Aber Hauptsache, dem Kleinen ist dann nichts passiert, alles andere war mir in diesem Moment dann egal. Also, jetzt befinde ich mich in dieser bescheuerten Situation, wo er einen auf "armer Ausländer" macht, der dringend Hilfe der Ämter gegen mich benötigt, obwohl er unseren Sohn nur missbraucht um sich an mir zu rächen.

Ich weiss einfach nicht mehr, wo ich mir noch Hilfe holen soll. Es fühlt sich so an, als ob mir niemand zuhört. Ich will ja, dass unser Sohn seinen Vater kennt und auch mit ihm aufwächst, aber Übernachtungen bei ihm sind unvorstellbar für mich in diesem Zusammenhang. Wer hat vielleicht auch solche Erfahrungen gemacht? Inwieweit kann ich mich der Beiständin gegenüber aus dem Fenster lehnen und sagen NEIN. Ich habe schliesslich das alleinige Sorgerecht, aber was hilft mir das eigentlich?! Ich wäre sehr froh, falls jemand von euch mir helfen könnte, sei es durch eigene Erfahrungen oder gute Beratungsstellen... Ich weiss wirklich nicht mehr, wie ich mich verhalten soll.

Ich bedanke mich bereits jetzt schon und hoffe auf eine gute Zeit hier im Forum.

Liebe Grüsse, Tiggi

Hallo Petra

Bei der Scheidung wurde das aktuelle Besuchsrecht vereinbart. Bisher ist das auch einigermassen zufriedenstellend für alle Parteien verlaufen und ich wäre froh, wenn sich dies zum Wohle des Kleinen einfach festigen könnte, bevor man schon wieder Veränderungen übers Knie bricht. Ich habe eine Anwältin und diese hat mir gesagt, dass man gegen meinen Willen das Besuchsrecht nicht abändern kann, dafür müsste er vor Gericht gehen und eine Änderungsklage einreichen. Das habe ich soweit auch verstanden. Ich plädiere aktuell dafür, dass er einen Nachweis erbringen soll über mind. 6 Monate, dass er nicht mehr kifft, einen Bluttest oder eine Haaranalyse. Dann können wir weiterreden. Ansonsten stelle ich mich aber stur, denn ich kann den Kleinen nicht so einer Gefahr aussetzen, ich trage die alleinige Verantwortung und mein Kind bringt mir niemand zurück, wenn etwas passiert. Ich weiss noch nicht, wie die Beiständin dazu steht. Gemäss Suchtberatungsstelle ist es fast unmöglich ständige Tests zu machen und festzustellen, ob und wann er zuletzt gekifft hat. Mir wurde dort empfohlen, auf einen gänzlichen Konsum-Stopp zu beharren, den der Vater dann auch ggf. regelmässig belegen kann in sinnvollen Abständen. Was mache ich, wenn die Beiständin sich hier erneut eher ihm anschliesst? Ich will nicht so hingestellt werden, als ob ich nicht kooperativ wäre, aber wo ist den die Grenze wenn es um das Wohl des Kindes geht?! Zumal er ohnehin nicht wirklich an dem Kleinen interessiert ist, sondern nur daran, mir zu schaden und meine Nerven zu strapazieren...

Bin auch neu hier, keine Ahnung
Ich schreib dir später mal ein SMS und dann können wir ja mal abmachen zum telefonieren wenn du magst, das würde mich mega freuen. Ich bin um jede Hilfe dankbar. Da ich grad in der Arbeit bin, kann ich leider nicht reden...